Was ist ein DSB? - Definition Deep Sand Bed in der Aquaristik
Der amerikanische Begriff DSB bezieht sich auf die Struktur und die Schichtdicke des Bodengrundes in einem Meerwasseraquarium. Meist spricht man ab etwa 8 cm tiefem Bodengrund von einem DSB. Wie weiter unten beschrieben gibt es keine allgemeinen Richtlinien für die Körnung oder andere Parameter. Es gilt hier wie bei anderen Einrichtungsaspekten: Man sollte eine Vorstellung davon haben, welche Tiere man einsetzenwill bevor man die Details plant. Brunnenbauer und Knallkrebse etwa brauchen etwas groben Korallenbruch um ihre Behausungen bauen zu können. Manche Lippfische fühlen sich nur in recht feinen Sanden wohl. Manche Sandgrundeln brauchen ebenfalls feinen Sand um daraus ihre Nahrung filtern zu können!
Ein echtes DSB darf nicht zu stark bewegt oder "umgegraben" werden, da dabei zuviele grobe Nahrungspartikel in den Sand gelangen und zu Fäulns führen können.
DSB im Riffaquarium
Man mag denken, dass DSB's keinen Platz in "sauberen" Meerwasseraquarien haben, insbesondere, wenn Sie versuchen, ein DSB in einem Korallenriff ähnlichen Aquarium einzurichten. Allerdings kann man im Meer sehen, dass die meisten Korallenriffe von Sand umgeben sind - von SEHR viel Sand. Und viele Tiere die wir im Riffaquarium halten wollen sind auf Sand als Substrat wirklich angewiesen. Man denke nur an die vielen Lippfische die im Sand ihre Schalfstätte suchen oder Schnecken und Würmer die den Sand eigentlich nie verlassen.
Das DSB bietet 3 Dinge an:
Erstens: ein Ort, an dem gelöste Nährstoffe verarbeitet und weitergegeben werden können.
Zweitens: ein Ort, an dem Detritus, überschüssiges Futter, Tierkot und andere Materialien in wiederverwertbare Substanzen umgewandelt werden können.
Drittens: eine Nahrungsquelle für viele das Riff bewohnende Tiere.
Wie auch in der Natur, stellt die aus Sandkörnern bestehende Oberfläche eines DSB ein wichtiges Substrat für bestimmte Bakterien dar. Der Bakterienbewuchs wird durch 3 Faktoren festgelegt: die Größe der sandigen Oberfläche, die Menge an verfügbaren Nährstoffen sowie die Anzahl und die Auswirkungen der anwesenden Räuber/Fressfeinde.
Alle diese Faktoren spielen in der Entwicklung eines DSB als biologischer Filter eine wichtige Rolle. Man kann die Funktion des biologischen Filters optimieren, indem man ganz einfach eine gesunde und reichhaltige Fauna, die im Sediment lebt, etabliert. Sie wird auch Infauna genannt, weil die Organismen, die Fauna, IM Sediment leben. Dies ist eine sehr verschiedenartige Gruppe von geradezu wundertätigen Organismen.
Mehr als 200 verschiedene Spezies können üblicherweise in einem ausgereiften DSB nachgewiesen werden. Dazu gehören Flachwürmer, Rundwürmer, Dutzende von Borstenwurmarten, kleine Schnecken, Schlangenseesterne, kleine Seegurken, Protozoen und viele Arten von kleinen Krustentieren.
Was tun diese verschiedenartigsten Tierchen im DSB und vor allem, was tun sie für das DSB? Nun, einige fressen und verwerten überschüssiges Futter, Detritus oder Algen. Deren Ausscheidungen werden wiederum von Bakterien gefressen und so hält die Infauna den biologischen Filter am Laufen. Hinzu kommt, dass viele dieser Tiere sich durchs Sediment graben und so natürlich davon aufnehmen. Sie verdauen die darin lebenden Mikroorganismen und schaffen somit für die Bakterien wieder Platz.
Folglich wird überschüssiges Futter gefressen und verwertet oder in Biomasse von Tieren und Algen verwandelt und so läuft der biologische Filter unter den bestmöglichen Bedingungen.
Das DSB verwertet Stoffe wieder und transportiert viele der überschüssigen Nährstoffe in einem Aquarium ab. Einige dieser überschüssigen Nährstoffe werden durch Stoffwechselprozesse gelöst und müssen entweder im Hauptbecken/Refugium durch Makroalgen und Tiere abgeerntet werden, und/oder durch einem Abschäumer abtransportiert werden.
Deep Sand Bed Systeme können mit vielen üblichen Sandsorten aufgebaut werden. Es wird allgemein empfohlen verschiedene Sandkörnungen zu mischen, da so die Packungsdichte des Sandbettes optimiert wird. Jedem Tier das richtige Korn, sozusagen.
Hier finden Sie:
- Trockener Korallensand - verschiedene Körnungen
- Live Sand
- Korallenbruch (gröberer Sand bis zu kleinen Korallenbruchstücken)